Teil 9
Ab 2001 arbeitete der Vorstand als Team, das sich mehrmals im Jahr zu Besprechungen zusammenfindet und einzelne Programmpunkte plant und in die Tat umsetzt. Neu entstand das Seniorenwandern, das Walter Hausch leitete. Auf Kultur wird ein Schwerpunkt gelegt. So fanden mehrere Kulturfahrten zu Orten weltberühmter einheimischer Künstler statt. Die gebürtigen Wiesensteiger Bildhauer Johann Baptist Straub (1704 – 1784) und Franz Xaver Messerschmidt (1732– 1783) arbeiteten zunächst in ihrer Werkstatt in der Herrschaft Wiesensteig, das damals als Exklave zum Fürstentum Bayern gehörte, bevor sie nach München übersiedelten. In München und Umgebung schuf Johann Baptist Straub zahlreiche Kunstwerke und ganze Altargruppen im barocken Baustil, so in Diessen, Schäftlarn, Polling und Ettal. Franz Xaver Messerschmidt, sein Neffe modellierte, schnitzte und goss in Blei achtundsechzig Charakterköpfe, die zu seiner Zeit als dekadent oder revolutionär eingestuft wurden und wenig Beachtung fanden, aber in unserer Zeit weltberühmt wurden. Die erste Ausstellung eines Teil seiner Charakterköpfe in Deutschland besuchten die Wanderfreunde und Freunde des Albvereins 2009 im Städel-Museum in Frankfurt am Main. Einer der Millionen teuren Charakterköpfe steht im Louvre in Paris. Weitere Kulturfahrten führten nach Speyer in den Dom und zur Hexenausstellung „ Mythos und Wirklichkeit“, nach Stuttgart ins alte Schloss zur Kelten – und Alemannen – Ausstellung und in die nähere Umgebung. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisten die Wanderfreunde ins Allgäu und in die Alpen und führten Bergwanderungen durch. Heute werden diese mit Kultur verbunden, so z. B. nach Bietigheim unter dem Motto Theodor Heuss, Wandern und Wein oder ins Allgäu unter dem Motto alte Städte und sanfte Hügel. Aber mit zunehmendem Alter der Vereinsmitglieder werden die Wanderstrecken kürzer.
Der Schwäbische Albverein fühlt sich als Teil des Wiesensteiger Vereinslebens. Er beteiligt sich an den Städtischen Jubiläumsveranstaltungen wie 650 Jahre Stadtrechte und 1150 Jahre Wiesensteig und am Weihnachtsmarkt des Gewerbevereins. Jährlich bietet er im Schülerferienprogramm eine geführte Wanderung und eine Kulturfahrt für Kinder und Eltern an. Auf Initiative des Albvereins und unter qualifizierter Mitwirkung von Revierförster Rainer Ohngemach wurden 7 Rundwanderwege der Stadt in Abstimmung mit schon vorhandenen Wegen des Schwäbischen Albvereins kombiniert und mit den Wegnummern und den städtischen Elefantensymbol ausgeschildert. Außerdem wurde eine einfache , verständnisvolle Wanderkarte für auswärtige Besucher erstellt. Zur Eröffnung der Rundwanderwege wurde der Erlebniswandertag mit bis zu zehn Informations- und Aktionsorten auf einem 9 km langen Rundkurs kreiert, der seit 2005 jedes Jahr am 1. Mai große Zahlen von Wanderern aller Altersklassen aus Nah und Fern nach Wiesensteig lockt. Die Rundwanderwege und die Albvereinswege werden auch gepflegt. Für die Rundwanderwege fühlen sich Manfred Hassler und sieben Vereine verantwortlich, für die 42 km Albvereinswege die Wegewarte des Schwäbischen Albvereins Wiesensteig Alois Stehle, Peter Baumann und Klaus Morschhauser. Zweimal wurden schon die Ortsgruppenvertreter zu Gauversammlungen nach Wiesensteig eingeladen und konnten Wiesensteig kennenlernen. Die Ortsgruppe hofft auf Zuwachs jüngerer Mitglieder und ein langes Bestehen.
Im jetzigen Vereinsteam Arbeiten mit: Helmut Poloczek, Vorsitzender und Schriftführer; Armin Neglein, stellvertretender Vorsitzender; Gudrun Bückle, Kassenverwalterin; Klaus Morschhauser, Wegewart; Franz Geiger, Beisitzer und Musiker; Hans Ege, Kassenprüfer und Musiker.
Die Geschichte der Wiesensteiger Ortsgruppe im Schwäbischen Albverein wurde von Helmut Poloczek zum 125 jährigen Jubiläum des Vereins erstellt.