Albvereinsausflug nach Au im Bregenzer Wald vom 7. bis 10. Oktober. Am Donnerstag um die Mittagszeit trafen nach und nach die Autos mit der Göppinger Nummer auf dem Parkplatz des Hotels „Schiff“ ein, es gab ein großes Hallo. Als alle ihre Zimmer bezogen hatten, fuhren wir mit dem Bus in den Nachbarort Schoppernau und mit der Seilbahn auf den Diedamskopf. Auf der Bergstation in 2.020 m Höhe lag 20 cm Schnee. Außerdem war es neblig, so dass niemand Lust verspürte, noch bis zum nahen Gipfel zu steigen. Aber im Restaurant fand sich ein großer Tisch, wo wir alle in der Runde saßen. Auf dem Rückweg gingen wir zu Fuß, teilweise an der Bregenzer Ach entlang, von Schoppernau nach Au. Dort war es Zeit für einen Ortsrundgang. Wir kamen am alten Gasthaus „Löwen“ vorbei, wo heute Schnaps gebraut wird, und warfen einen Blick in das Kirchle. Gertrud Beer zeigte uns, wo ihr Elternhaus früher stand und wusste auch sonst immer viel über ihren Heimatort zu erzählen.
Am Freitag fuhren wir mit dem Bus nach Damüls und mit der Sesselbahn, dem Uga-Express, weiter zur Elsenalpe. Hier, auf 1.850 m, war es auch winterlich kalt. Zu Füßen der Mittagspitze machten wir eine kleine Wanderung über die Almwiesen, und mancher Skifahrer erinnerte sich an Abfahrten in diesem Skigebiet. Nach der Rückfahrt ins Tal stand im Hotel noch das Büfett der „Nachmittagsjause“ für uns bereit. Gestärkt und mit einer gewissen Grundlage zogen wir mit Gertrud los zum Kräutergarten im Holdamoos. Auf dem Weg kamen wir am Haus von Gertruds Bruder vorbei, und ehe wir‘s uns versahen, wurden wir im Hof mit einem köstlichen Bergwiesenschnaps bewirtet und konnten den Käse probieren, den die Tochter als Sennerin auf einer Alm im Montafon hergestellt hatte. In den letzten Sonnenstrahlen setzten wir schließlich unseren Weg fort hoch zum Holdamoos, versuchten im Kräutergarten die Pflanzen zu bestimmen und bewunderten die hier als Museum aufgestellte „Vorsäß“-Almhütte.
Am Samstag nahmen wir den Bus zum Hochtannbergpass. Schon die Fahrt durch das spektakuläre Tal der Bregenzer Ache und hinauf auf die Passhöhe war ein Erlebnis. Von den Saloberliften wanderten wir über den Körbersee, der als einer der schönsten Orte Österreichs gilt, hinunter nach Schröcken, teilweise auf der alten, steilen Passstraße. Am späten Nachmittag wollten wir im „Löwen“ an einer Schnapsführung teilnehmen; es war abgemacht, dass sie unsere Gruppe irgendwo dazwischen nehmen. Wir mussten auch eine Weile warten, aber das hat sich allemal gelohnt. Wir erfuhren in kurzer Zeit sehr viel über die Herstellung von Schnaps und Geist, über die Lagerung in Holz-, Edelstahl- oder Tonfässern, und wir durften am Schluss eine ganze Reihe verschiedenster Sorten probieren. In dieser kleinen Brennerei werden in erster Linie Geiste aus den hier wachsenden Kräutern, Blüten, Samen und Wurzeln hergestellt. Danach waren wir wieder bei Gertruds Bruder verabredet, weil die Tochter Käse zum Kaufen vorbereitet hatte. Wieder wurde uns Schnaps angeboten, den wir aber diesmal dankend ablehnten. Am Sonntag fuhren wir nach dem Auschecken nach Bezau und mit der Kabinenbahn zur Bergstation auf 1.640 m Höhe. Auf dem wunderschönen Panoramaweg wanderten wir oberhalb eines dichten, weißen Nebelmeeres und konnten noch einmal Kanisfluh und Mittagspitze von einer anderen Seite bewundern. Nach der Einkehr auf der Terrasse des Panoramarestaurants rückte endgültig der Abschied näher. Wir blickten zurück auf ein sonniges Wochenende mit tollen Wanderungen. In unserem Hotel „Schiff“ waren wir bestens untergebracht, das Essen schmeckte hervorragend und war fantasievoll angerichtet. Der sehr edel gebaute Hotelpool wurde vor allem morgens vor dem Frühstück genutzt. Abends saßen wir bis spät in der Gaststätte und hatten immer viel zu erzählen und zu lachen. Ein richtig geselliges Wander- und Verwöhnwochenende!